a) primäre Prävention
dem Knochenabbau ein möglichst hohes Ausgangsniveau
bieten,
den physiologischen Knochenabbau ab dem 35.Lj. möglichst
gering
halten
Sport:
Ausreichende Bewegung löst bei ausgewogener kalziumreicher
Ernährung funktionelle Anpassungsvorgänge der
Knochen aus.
(Beeinflussung der Struktur, Ausrichtung und Festigkeit
der
Knochenbälkchen)
Diese Adaptationsfähigkeit geht auch während
des Alterns
nicht völlig verloren.
b) sekundäre Prävention
den Verlust von Knochenmasse bei Abbauvorgängen über
dem
physiologischen Ausmaß möglichst gering halten
Sport:
gezielte Bewegungsprogramme kombiniert mit
Östrogensubstitution, kalziumreicher Ernährung
und besondere
Schulung von Beweglichkeit, Koordination und Alltagsverhalten
Osteoporose-Vorbeugung schon im Kindesalter beginnen
ungünstige Knochenausgangslage im 15.Lj. ist im Erwachsenenalter
nur schwer auszugleichen
große Gefahr liegt in bewegungsfeindlicher Erziehung,
passiver Sportkonsumtion
vermeidbare Risikofaktoren berücksichtigen:
- unausgewogene Ernährung> Beeinflussung des Appetits,
> Mangel/Überangebot
- Alkohol
> beeinflußt Ernährungsverhalten
> wandelt Östrogen in unwirksames
Östradiol um
- Koffein > stimuliert Kalziumausscheidung
- Mangel an Sonnenbestrahlung> limitiert Vitamin D - Synthese
beeinflußt Hormonhaushalt
- Körpergewicht > Über- und Untergewicht sind ungünstig
- Arzneimittel
> besonders Cortison und Abführmittel
über eine längere Zeit eingenommen
Krankengymnastik/Bewegungstherapie
|
|
dynamische Formen
isometrische Übungen
(Muskelarbeit ohne erkennbare Bewegung)
|
|
Heilgymnastik
Stabilisierung der Wirbelsäule
Kräftigung der Muskulatur
Absolute Kontraindikationen für selbständige Durchführung
von Sportprogrammen:
- Herzfehler oder Herzschäden
- Herzrhythmusstörungen
- Infektionen und Infektionsherde
- unbehandelter Bluthochdruck
- Schilddrüsenüberfunktion
- Fieber
Vor Aufnahme des Bewegungsprogrammes ist der
Gesamtgesundheitszustand festzustellen (Hausarzt)
Die Erhebung eines orthopädischen Status ist anzuraten
Knochensubstanzverlust durch
Immobilisation
Astronaut 120 Tage > 15%
altersbedingt > 1%
ostoporotisch >2-5%
Astronaut mit Bewegungsprogramm > 5% (Cooper 1990)
Lähmungen
180 Tage > 40% (Minaire+Mitarb.)
Kombination aus Stabilisations- und Koordinationsübungen und
Ausdauertraining wird empfohlen, weil hohe Zahl der Frakturen auf
ungeschicktes Fallen bzw. ungeschickte Bewegungen, die zum
(Un-)Fall führten, beruhen.
Ausdauertraining beschleunigt den Stoffwechsel allgemein und damit
auch den Knochenstoffwechsel und schiebt die Ermüdungsschwelle
nach oben.
Trainingsstunde
Patientengespräch
aktuelle körperliche Verfassung erfragen
Wirkung vorangegangener Übungsstunden beschreiben lassen
Neulinge nach ihrer Vorgeschichte fragen
Ziele und Beweggründe der Teilnehmer ergründen
Tauglichkeit für die Anforderungen der Übungen prüfen
Bedenken und Ängste akzeptieren und einordnen
Anregungen und Wünsche sammeln
Kommunikation, Meinungsbildung und Toleranz fördern
Aufwärmen
Aktivierung neuronaler Steuerungsprozesse
Herabsetzung der Widerstände in Muskeln und Bindegewebe
Anregung der Rezeptoren durch rhythmisch-dynamische Bewegungen
innerhalb des physiologischen Ausmaßes
Hauptteil
Beweglichkeit
Koordination
Stabilisation
Kraft
Ausdauer
in angepaßten Intensitäten und mit geeigneten Mitteln und
Methoden
Abwärmen
Entmüdung der Muskulatur durch Abtransport der
Stoffwechselschlacken
Atemgymnastik zur Beruhigung Effektivierung der
Kreislauffunktionen
Dehnung der hauptsächlich beanspruchten Muskelgruppen
Entspannung/Patientengespräch
Antiosteoporosetraining
Ausdauer
> Reize für das Herzkreislaufsystem
Koordination > Förderung
von Gewandtheit und
Körperbeherrschung
Beweglichkeit > Funktionstüchtigkeit
von Gelenken und Sehnen
Kraft
> dient der Gestaltung und Ausbildung der
Skelettmuskulatur
Entspannung > Entlastung
des überlasteten Nervensystems
Eine Methode der Errechnung des indiduellen Trainingspulses
unter Einbeziehung des Ruhepulses
Beispielrechnung für einen 40-jährigen
Neulings im gewünschten
Herzfrequenzbereich von 60%
eigene Berechnung
220
220
Alter
- 40
-Alter....................
= 180
=............................
Ruhepuls -
71
-Ruhepuls.............
= 109
=.............................
für 60% *
0,6
60 % (*0,6)............
= 65,4
=.............................
gerundet
65
gerundet................
Ruhepuls +
71
+Ruhepuls.............
Zielherzfrequenz 136
=Zielherzfrequenz........
Grundlagen im Umgang mit
Osteoporosepatienten
1.Stadium - offenes Schmerzverhalten (Gesicht, Verbal)
2.Stadium - verdecktes -"-
(gedankliche
Auseinandersetzung)
3.Stadium - psychische Reaktionen
Schmerzpatient hat diese Stadien hinter sich
- braucht Schmerzen, um anerkannt zu werden
- möchte sie loswerden
aber ohne Schmerz.....?
lange Krankengeschichte, verschiedene Ärzte, es kann kein Fremder
helfen
> Kurkarriere
> Entwicklung eigener Methoden durch den Patienten
Reklamation des Patienten
offen "Mir tut alles
weh!" - differenzieren,
hinterfragen,
ernstnehmen
halboffen "War wohl nicht
- Gruppe protestiert
das Richtige."
vielleicht
verdeckt verlangt Arzt hinter dem
- Chef muß reagieren,
Rücken des Therapeuten Pat. versichern,
daß
darüber gesprochen
wird, oder daß er sich
Fehler nicht vorstellen
kann
Geissner, Edgar: Schmerzerleben, Schmerzbewältigung und psych.
Beeinträchtigung - Eine Untersuchung bei chronischen
Schmerzpatienten mit Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen
1988 400S. "Rocherer und Welz" Br DM48,00
Sternbach, R.A. "Schmerzpatienten Krankheitsursachen und
Behandlung, aus dem engl.v.Raimussen, Karen E.
1983 204S. "Verlag f. Medizin" Kt DM57,50
Literaturhinweise Osteoporose
Osteoporose und Bewegung - ein integrativer Ansatz der
Rehabilitation
Jochen Werle
Berlin: Springer, 1995
ISBN 3-540-57850-1
Morris Notelowitz, Marsha Ware:
Aufrecht ins hohe Alter! Knochenschwund ist vermeidbar
Osteoporose erkennen, vorbeugen, mildern
Goldmann-Verlag 1984, 1991
ISBN 3-442-10945-0
Baumgarten,Andreas:
Osteoporose - Vorbeugung, Diagnose, Behandlung
Niedernhausen/Ts.:Falken, 1993
(AOK-Bibliothek)
ISBN 3-8068-1371-X
Leibold, Gerhard:
Knochenentkalkung muß kein Schicksal sein: Ursachen, Vorbeugung
und Behandlung der Osteoporose
Wiesbaden: Jopp, 1990
ISBN 3-926955-26-0
Lauritzen, Christian:
Osteoporose - wenn Knochen schwinden
Trias Thieme Hippokrates Enke 1990
ISBN 3-89373-108-3
Adam, Olaf:
Diät+Rat bei Rheuma und Osteoporose: erfolgreiche Behandlung nach
internationalen Studien; Hilfe zur Selbsthilfe gegen Entzündung
und Schmerz
Hädecke, 1994 - 108 S.
ISBN 3-7750-0249
Simkin, Ariel:
Das Osteoporose-Trainingsprogramm: die neue Methode zur Vorbeugung
und Bekämpfung von Knochenschwund
Mosaik 1994 - 157 S.
ISBN 3-576-10311-2
Keck, Elmar
Osteoporose - Klinik, Diagnostik, Therapie mit einem Sonderkapitel
zur Krankengymnastik bei Osteoporose
Fischer 1994, 1995
(für die medizinische Praxis)
ISBN 3-334-60466-71 SSN 0863-2693
Oldhafer, Martina
Krankengymnastische Behandlung der Osteoporose
Stuttgart: Thieme 1994
ISBN 3-13-126701-1
Sporttherapie
Sport Gesundheit
Aktivierung und "...ist der Zustand des
Steigerung der vollständigen körperl.,
Leistungsfähigkeit geistigen und sozialen
Wohlbefindens und nicht
nur das Freisein von
Krankheit und
Gebrechen."
(World Health Organis.)
Therapie Pädagogik
Behandlung der Krankheiten Erziehung des Menschen
Restaurativ Konstruktiv
Rekonstruktion Innovation
zeitlich begrenzt kontinuierl. Einfluß
Möglichkeit zur Möglichkeit zur
Beseitigung von Veränderung von
Symptomen und Ursachen Verhaltensweisen
-->Gesundheitspädagogik
Ziel:Verbesserung der Lebensqualität durch Ausbildung
bzw. Veränderung der individuellen
Gesundheitskompetenz
Methode: Die Sporttherapie hat die Aufgabe, den Menschen
zu lehren, das zu fühlen, was er tut."
(Lagerström, 1990)
motorischer Aspekt >Fertigkeiten :Training
kognitiver Aspekt >Kenntnisse/Wissen:Information
sozialer Aspekt >Erfahrungen
:Gruppendynamik
affektiver Aspekt >Erfahrungen
:Körperwahrnehmung
-->über Selbsteinschätzung zur
Selbständigkeit auf Dauer
Methodisch-Didaktische Aspekte
Gesamtkonzept
1. Einstimmung:
Diagnosen, Erwartungen, Befürchtungen, Konzept, Kennenlernen
2. Schmerzreduktion:
Entlastungshaltungen, Lockerungs-, Lösungs-, und
Entspannungsübungen
3. Körperwahrnehmung:
koordinative Aspekte, Entpannung, Pulsen,
Dehnung, Spiele, Muskelwahrnehmung
4. Alltagsmotorik:
Koordination, Gleichgewicht, Reaktionsfähigkeit, Gangschulung
5. allgemeine Kräftigung:
geführte langsame, dynamische evtl.statische Bewegungen
6. gezielte Kräftigung und Dehnung:
Ausgleich der Muskeldysbalancen
7. Rückenschule:
Rückenfreundliche Bewegungsmuster bei alltäglichen Verrichtungen
8. Bewegungsfreude:
Motivation zu sportlichen Aktivitäten unter kritischer Betrachtung
geeigneter "Sportarten"
9. Herz-Kreislauf:
Allgemeine Ausdauer durch organisierte Wanderungen,
Schwimmen/Wassergymnastik, Fahrradergometrie
10. Reflektion:
Erwartungsbestätigung, Eigenreflektion, Aktualisierung, Kognitive
Aspekte
Stundenaufbau
Einbettung in das Gesamtkonzept ->Voraussetzunge
Schwerpunktthema in einen sinnvollen Rahmen einpacken (z.B.
Motivation, Erwärmung, Dehnung, Kräftigung, Dehnung, Ausklang)
Beachtung von Trainingsprinzipien
vom Bekannten zum Unbekannten
vom Leichten zum Schweren
vom Notwendigen zum Attraktiven
roter Faden
Aufgreifen der letzten Stunde
Fragen, Probleme
Verträglichkeit, Beschwerden
Einstimmung
Motivation
Hinweise auf individuelle Belastung
Überblick der Stunde
Beobachtung des Stundenverlaufs
Tagesverfassung
Aktualisierung
Individualisierung
Korrekturen
Resümee
Erklärung des Stundenziels
Verträglichkeit
Ausblick
"Hausaufgaben